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Geschlossene Grenzen und unterbrochene Lieferketten – geht es alleine besser?

Updated: May 18, 2020

Ihr kennt es doch bestimmt auch: Ihr geht in einen Supermarkt und könnt auf Obst und Gemüse aus ganz Europa zugreifen. Ihr fahrt innerhalb Europas in den Urlaub und überquert entspannt die Grenzen. Euch steht ganz Europa offen.

Dies alles kann nur durch den Binnenmarkt funktionieren. Ein Binnenmarkt ohne Grenzen, welcher uns den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen in einem EU-Binnenmarkt ermöglicht.


Ein Artikel von Fiona Althaus, Klasse 10 des Gymnasium Papenburg


Hier habe ich euch mal die vier Freiheiten aufgemalt, die als Grundstein für den Binnenmarkt stehen:


Der Binnenmarkt stellt den gemeinsamen Markt der Europäischen Gemeinschaft dar. Durch den gemeinschaftlichen Handel innerhalb Europas steigen die Produktivität und der Wettbewerb, welcher dafür sorgt, dass wir immer mehr Wohlstand in Europa haben.

Neben den Vorteilen wie freie Arbeitswahl, Wegfall der Grenzkontrolle (Personen- und Warenkontrolle) und der Niederlassungsfreiheit, welche es einem ermöglicht seinen Wohnort frei zu wählen, ist das Hauptziel des EU-Binnenmarktes, die wirtschaftliche und politische Stärkung der Europäischen Gemeinschaft.


Außerdem ist Europa eine Zollunion, was bedeutet, dass die Zölle innerhalb Europas abgeschafft wurden. Für Waren aus Drittstaaten außerhalb der EU gibt es aber trotzdem noch Außenzölle. Dies ist vor allem gut für den Wettbewerb in Europa, denn da geht es euch bestimmt so wie mir: Wir kaufen eher die günstigeren Produkte, also die Produkte aus Europa anstatt die durch die Zölle teureren Produkte aus dem fernen Ausland.


Das wir uns damit außerhalb der EU nicht nur Freunde machen ist auch klar, aber es ist erstmal zu unserem Vorteil.


Der europäische Binnenmarkt „beruht auf einem gemeinsamen Markt, verfolgt gemeinsame Ziele und hat gemeinsame Organe.“ (Quelle:unten genannt)


Alles in allem also eine echt tolle Sache, das mit dem EU-Binnenmarkt!


Und jetzt kommt so ein kleiner Virus vom Wildtiermarkt in Wuhan zu uns nach Europa und plötzlich ist alles in Frage gestellt!

Die gewohnte Normalität ist nicht mehr. Zur Eindämmung der Pandemie werden Grenzen geschlossen und Produkte werden oft nur noch innerhalb der Länder geliefert. Auch an Urlaub in anderen Ländern ist nicht mehr zu denken. Alle sind dazu aufgefordert, zu Hause zu bleiben und damit bleibt auch das Geld „zu Hause“, sprich im eigenen Land. Das stärkt erstmal die eigene Wirtschaft.

ABER es gibt auch den gegenteiligen Effekt: keiner kommt zu uns zum Urlaub machen, kaum einer kauft unsere Waren, d.h. wir exportieren viel weniger. Bisherige wirtschaftliche Strukturen haben also (vorübergehend) keinen Bestand mehr.

Vielmehr ist jedes Land auf sich allein gestellt und muss sich auf seine eigenen Stärken konzentrieren. Dabei wird einem aber auch bewusst, wie sehr wir uns von anderen Ländern abhängig gemacht haben.


Schutzmasken beispielsweise produzieren wir schon lange nicht mehr selbst. Fangen wir nun auf Grund der hohen Nachfrage wieder damit an, entstehen sehr hohe Produktionskosten. Oder wir kaufen weiter aus China ein, müssen dann aber die deutlich höheren Preise akzeptieren. Gleiches gilt für eine Vielzahl von Medikamenten und Impfstoffen.


An diesem Beispiel lässt sich erkennen, dass man diese Abhängigkeiten, die über Jahrzehnte gefestigt wurden, nicht einfach „abschalten“ kann und von jetzt auf gleich wieder als selbständiges Land agieren kann.


Soweit zu den wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch ganz persönlich sind wir von den Einschränkungen betroffen. Unsere demokratischen Grundrechte werden verletzt, indem die Regierung unsere Freiheiten stark eingeschränkt. Hier seien z.B. die Reise- und Niederlassungsfreiheit, die Versammlungsfreiheit und die allgemeine Handlungsfreiheit genannt.


Ich weiß ja nicht wie es euch geht aber bei mir ist deswegen ein wunderschöner Skiurlaub in Österreich ausgefallen. Ein Urlaub auf den ich mich riesig gefreut hatte. Auch konnte ich meine Freunde nicht mehr treffen, wie ich es sonst gewohnt war. Persönlich hat mich die Corona-Krise also schon stark eingeschränkt.


Bleibt also die Frage:

Geht es uns alleine besser oder sind wir auf die Ländergemeinschaft angewiesen?


Bestimmt werden einige von euch sagen, dass die Kooperation zwischen den Ländern etwas Wichtiges ist, weil sie sich gegenseitig unterstützen und insgesamt zu einem größeren (wirtschaftlichen) Erfolg beitragen. Und da stimme ich euch auch zu!


Trotzdem könnte man überlegen, ob man sich für die Zukunft etwas von dieser Abhängigkeit lösen will, um für ähnliche Ereignisse in der Zukunft besser gewappnet zu sein. Eine europäische Gemeinschaft also, in der jeder einzelne Staat sich genügend Souveränität bewahrt.


Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dass ich persönlich gerne die Normalität und die offenen Grenzen zurückhaben möchte.


Quellen:

Meine Quelle für die Bilder:

(wobei ich Karikatur 3 leicht verändert habe)


Meine Quelle für den Text:

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/binnenmarkt-der-eu

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