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Meyer-Werft und Papenburg: Wie gehen sie mit dem Virus um?

Ich habe durch meinen Vater Ludger Husmann erfahren, dass viele Stellen in der Meyer Werft bedroht sind. Wie kommt es dazu und wie kann ein Virus die Wirtschaft so stark beeinflussen. Dies ist ein Interview mit meinem Vater, der bei der Meyer-Werft als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender, Stadtratsmitglied in Papenburg und als Betriebsmitglied gearbeitet hat. Er ist zuständig für die Verbindung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Ich stelle ihm einige Fragen über das Handeln der Meyer Werft und ihre Schritte im Umgang mit der Pandemie. Ich versuche mit diesem Interview herauszufinden, wie das größte Unternehmen Papenburgs mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie umgeht und was die Auswirkung auf die lokale Wirtschaft von Papenburg sind.


Ein Artikel von Oke Husmann, Klasse 10 des Gymnasium Papenburg



1.Frage: Was war die erste große Veränderung in der Meyer-Werft? Antwort: Wir haben eine sehr gute Auftragssituation und Arbeit für die nächsten Jahre. Natürlich setzt das voraus, dass die Schiffe gut besucht werden d.h. weniger Touristen auf den Schiffen weniger Nachfrage. Durch Corona ist der Kreuzfahrt Markt fast komplett zusammengebrochen. Somit keine Einnahmen für die Reedereien. Die Schiffe werden genauso finanziert wie das eigene Haus. Wenn man kein Geld verdienen kann muss man das Haus schlecht halten. Somit muss man überlegen wie man eine neue Finanzierung auf die Beine stellt oder es verkaufen muss.

2.Frage: Wie geht die Meyer-Werft mit der Situation um? Antwort: Die Werft versucht mit den Reedereien zu verhandeln damit keine Schiffe storniert werden. Das könnte bedeuten, dass man die Schiffe später liefert als vereinbart und das Auftragsbuch streckt. So könnten beide was davon haben die Werft und die Reederei.

3.Frage: Wie kam es zu den Entlassungen bei der Werft in Turku und was passiert mit den Arbeitern? Antwort: Unser Tochter Unternehmen in Turku hat in Vergangenheit ein Schiff pro Jahr gebaut. Man wollte auf zwei Schiffe pro Jahr gehen. Man hat die entsprechenden Leute eingestellt. Wenn man jetzt nur noch ein Schiff baut, Ist zu viel Personal da. Wenn man Personal abbaut, schaut man erst nach den Arbeitsverträgen. Arbeiten auf Probezeit oder befristete Verträge werden nicht verlängert. So sind erst die üblichen Schritte.

4.Frage: Gab es Probleme durch die Schließung der Grenzen? Antwort: ja es gab Probleme mit den Zulieferern. Da im Schiff viele Dinge aus Italien oder anderen Ländern kommen. Seit Jahren bauen wir zum Beispiel keine Theater Säle, Butiken, Mehr in eigene Regie. Die Facharbeiter konnten also nicht einreisen somit konnte man die Dinge nicht erst einbauen.

5.Frage: Muss die Mayer-Werft in Zukunft Personal entlassen? Antwort: Die Meyer Werft hat Personal eingestellt, um zukünftig vier Schiffe im Jahr zu liefern. Voraussichtlich wird man auf zwei Schiffe pro Jahr zurückkehren müssen. Genauso wie in Turku wurden erst Werksvertrag Arbeiter runtergefahren sowie Leiharbeit. Die nächsten Schritte sind Kurzarbeit der Belegschaft da die jetzigen Schiffe wohl später abgeliefert werden. Wenn alles gut geht. Wenn das nicht ausreicht werden Zeitverträge Probeverträge nicht verlängert. Sollte es zu einem Stellenabbau kommen muss dies mit dem Betriebsrat verhandelt werden. Das nennt man Interessensausgleich und Sozialplan. Dazu gehört der Familienstand ob ledig, Familienstand und Kinder und die Betriebszugehörigkeit. Aber die Aufgabe des Betriebsrates ist natürlich das zu verhindern.

6.Frage: Was sind die langfristigen Auswirkungen auf das Unternehmen? Antwort: Wie sich der Kreuzfahrt Markt entwickelt kann keiner genau sagen. Zurzeit werden in Amerika wieder Reisen gebucht für das Jahr 2021. Unser Vorteil ist gegenüber anderen Werften, dass wir Kreuzfahrtschiffe mit Flüssiggas bauen, die dürfen alle helfen anlaufen, was mit Schiffen, die auf Schweröl fahren nicht so ist. Unser Vorteil ist, dass wir die größten Reedereien unter Vertrag haben.

7.Frage: Müssen Läden in Papenburg in Zukunft schließen? Antwort: Wie sich die Corona Zeit auf die Geschäftsfeld auswirkt und für die Zukunft kann man nicht genau sagen. Da ja nicht alle auf der Meyer Werft arbeiten. Jedes Geschäft trägt auch ein Risiko mit sich. Wird das Geld knapp, oder man verdient weniger, geht man auch weniger einkaufen. Natürlich wäre das Beste, dass alle Firmenrücklagen gebildet haben, um schwierige Zeiten zu überstehen. Das macht zum Beispiel die Meyer Werft in dem sie ein Teil des Gewinns zurück legen für schlechtere Zeiten.

8.Frage: Müssen die größten Reedereien in Zukunft mit weniger Kunden rechnen Antwort: Wenn die Corona Zeit überstanden ist werden auch Menschen wieder auf Kreuzfahrtschiffe gehen, da bin ich mir ziemlich sicher. Die Nachfrage war vor der Corona Krise ja auch da warum sollte sich das ändern.

9.Frage: Wird der 4 Jahresplan zurückkehren? Antwort: Sollte sich der Markt erholen, und wir weiterhin forschen auf günstige Antriebstechniken und gute Finanzierungen für Kreuzfahrtschiffe anbieten können, Ist die vier Schiffs Logik wieder gut möglich.

10.Frage: Wie kann die Meyer-Werft sich von dieser Situation erholen? Antwort: die Meyer Werft zeichnet aus, dass sie über Jahre hinaus plant. Dass es nicht immer nur goldene Jahre gibt ist sicherlich bekannt. Somit ist es wichtig auch in schlechten Zeiten in Forschung und Entwicklung zu investieren. Die Werft feiert in diesem Jahr 225 Jahre Bestehen. Und Meyer Werft hat sicherlich schon einige Krisen überwunden. Auch diese werden wir überstehen.


Zusammenfassung: Erstmal muss man klarstellen, dass Ludger Husmann im Betriebsrat arbeitet und nicht in der Geschäftsleitung. Er vertritt die Ziele des Unternehmens im Allgemeinem. Im Interview sagt er, dass das Virus eine ernstzunehmende Bedrohung für den Markt der Kreuzfahrt ist. Sinkt die Nachfrage an Kreuzfahrten werden weniger Schiffe in Auftrag gegeben und die Meyer Werft generiert keinen Umsatz. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen versucht die Meyer Werft mit den Reedereien, welche die Schiffe in Auftrag geben zu verhandeln. Sie versuchen die Liste mit Aufträgen zu verlängern, um sich diese zu sichern. Außerdem kann man dem Interview entziehen, dass die Meyer Werft geplant hatte 4 Schiffe pro Jahr zu bauen. Das Tochterunternehmen in Finnland hat ebenfalls versucht mehr Schiffe pro Jahr zu bauen, dazu wollten sie mehr Personal einstellen. Jedoch kam es aufgrund der Corona Pandemie zu weniger Nachfrage, also mussten sie Personal entlassen. Zuerst werden Arbeiter auf Probezeit, befristete Verträge und Leiharbeiter gekündigt.


Durch die Corona Pandemie mussten viele Länder ihre Grenzen schließen, dass hat dazu geführt, dass die Meyer Werft weniger Güter aus dem Ausland erhalten kann. Wie schon erwähnt wollte die Meyer Werft 4 Schiffe pro Jahr bauen. Nun folgt Kurzarbeit, also erhalten Mitarbeiter nur 60% des ursprünglichen Lohnes. Falls die Gefahr besteht einen Stellenabbau anzuwenden muss der Betriebsrat darüber verhandeln. Genauso wie bei der Meyer Werft herrscht die Gefahr auch in der Stadt Papenburg, wenn weniger verdient wird mit weniger eingekauft und Geschäfte müssen zwangsweise schließen. Die Unternehmen, die sich eine finanzielle Absicherung geschaffen haben könnten aus der wirtschaftlichen Krise herausgehen ohne katastrophale Auswirkungen mit sich zu tragen.


Mein Vater vermutet, dass im nächsten Jahr Die Nachfrage an Kreuzfahrten sehr hoch sein wird, da die Preise von Kreuzfahrten übers Ausland geringer ausfallen werden. Gleichzeitig vermutet er, dass die Meyer Werft einen starken wirtschaftlichen Schaden davonträgt, der noch viele Jahre zu spüren bleiben wird. Jedoch wird sie bestehend aus der Pandemie hinausgehen können mit einem Plan für die Zukunft.


Auswertung: Die Meyer Werft besteht schon seit 225 Jahren in der Zeit haben sie genug Erfahrung gesammelt, um mit einer derartigen Krise umzugehen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Terroranschlag von 2001. Zu diesem Zeitpunkt ist der Markt auch stark eingestürzt. Weniger Menschen wollten auf Kreuzfahrt gehen, also gaben weniger Reedereien große Projekte in Auftrag. Die Meyer Werft musste um ihr Überleben kämpfen, da ebenfalls Arbeitsplätze bedroht waren. Sie haben aus dieser Situation gelernt und müssen obwohl sie einen neuen Plan verfolgen nicht so viel Personal entlassen, wie das Tochterunternehmen in Finnland.

Ein weiteres Problem sind die Lieferengpässe, durch die die Arbeit verlangsamt wird. Sollten die wirtschaftlichen Auswirkung sich in Zukunft verschlechtern müssten die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat darüber diskutieren ob ein Stellenabbau notwendig ist, oder eine Kündigung der zeitlich begrenzten Arbeitsverträge. Ein wirkliches Problem ist, das die Reedereien enorme Verluste machen. Diese Verluste liegen dieses Jahr in Höhe von 1.2 Milliarden, welche in Dinge wie Umwelt fokussierende Innovation im Bereich der Antriebstechnik fließen würden. Damit hätte die Meyer Werft sich einen Marktvorteil arbeiten können. Aus dem Interview kann man ebenfalls entziehen, dass die Nachfrage nach Kreuzfahrten auf keinen Fall problematisch wird.


Viele Amerikaner buchen schon Reisen für das nächste Jahr. Also müssen Reedereien neue Schiffe in Auftrag geben. Mittlerweile ist jedes siebte Kreuzfahrtschiff von der Meyer Werft oder ihrem Tochterunternehmen in Turku. Ihre Marktpräsenz ist also gesichert und es herrscht keine Gefahr für die Reedereien ihre Verträge zu verlieren. Allerdings wird die Kreuzfahrt nicht nach einigen Wochen wieder zurückkehren. Es wird Jahre dauern den finanziellen Verlust wieder aufzubauen. Trotzdem ist die Meyer Werft finanziell abgesichert durch Rücklagen der Gewinne und durch staatliche Unterstützung.


Durch die Corona Pandemie sind einige Unternehmen gezwungen Personal zu entlassen aufgrund der schlechten Auftragslage. Dadurch entsteht, dass weniger Menschen ein Einkommen besitzen, mit dem sie in der Region einkaufen gehen können. Mein Vater ist der Meinung, dass wie in Turku erst zeitlich begrenztes Personal entlassen werden sollte, anstatt über einen Stellenabbau zu diskutieren. Die Stadt Papenburg hat ebenfalls mit den Auswirkungen zu kämpfen und versucht kleinen Geschäften zu helfen.


Fazit: Durch das Interview mit meinem Vater und die Recherche im Internet habe ich erfahren, dass die Auswirkung einer weltweiten Pandemie sehr starke wirtschaftliche Auswirkungen auf den weltweiten Markt hat. Eine auf Kreuzfahrten spezialisierte Werft ist davon bedroht - besonders bei dieser hohen Anzahl von Beschäftigten. Es herrscht ein sehr großes Risiko, da die Werft von den Aufträgen der Reedereien abhängig ist. Da die Nachfrage allerdings stabil bleibt, kann die Meyer Werft mit den Reedereien verhandeln und sich Aufträge sichern. Sie wird die Pandemie mit langfristigen Folgen überstehen, jedoch nur aufgrund langjähriger Erfahrung auf ihren ursprünglichen Gewinn zurückkehren. Das Schwerwiegendere Problem sind die Verluste, die die den Markt voranbringen würde, da dieses Geld sonst in Innovationen fließen würde.




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