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Gaststätte Kolpinghaus: Allein durch die Krise?

Updated: May 14, 2020

Ich selbst finde es komisch in dieser Zeit mit einer Maske herum zu laufen. Außerdem vermisse ich es sehr sich mit meinen Freunden zu treffen und mit ihnen essen zu gehen, auch wenn es schon zur Gewohnheit geworden ist, dass dies nun nicht mehr geht. Ich wollte wissen wie es einem Wirt geht, dem das Wohl seines Gastes sehr wichtig ist. Deshalb werde ich im folgenden Text Herrn Thomas Feldmann Wirt im Kolpinghaus Aschendorf über seine Situation und seine Meinung über die Coronakrise geredet. Früher habe ich oft im Kolpinghaus gegessen. Auch Herrn Feldmann kenne ich schon sehr lange, da alle großen Feste im Kolpinghaus stattfinden. Zuletzt hatte ich ihn beim Einkaufen getroffen und dort kurz über das Thema gesprochen, weshalb ich auch auf die Idee gekommen bin ihn zu interviewen.

Ein Artikel von Emely T., Klasse 10 des Gymnasium Papenburg.


Emely: Wie lange sind sie schon Wirt?

Herr Feldmann: Das Kolpinghaus betreibe ich mit meiner Frau Manon seit dem 1.03 2005 davor waren meine Schwiegereltern ungefähr 23 Jahre Betreiber.


Emely: Gehört ihnen das Kolpinghaus?

Herr FeldmannHHHhhehe : Nein Es gehört dem Kolping und wird durch den Kolpinghausverein verwaltet.


Emely: Was bieten sie außerhalb der Corona-Krise an?

Herr Feldmann: Wir bieten warme und kalte Speisen, nach vorheriger Bestellung. Kaffee und Kuchen, Getränke und Essen außer Haus bzw. Partyservice und Grillen.


Emely: Wie vielen Mitarbeiter beschäftigen sie und beschäftigen sie welche aus anderen EU-Ländern?

Herr Feldmann: Wir beschäftigen eine polnische Mitarbeiterin und zwanzig Deutsche Mitarbeiter*innen.


Emely: Gibt es die Möglichkeit bei ihnen eine Ausbildung zu machen?

Herr Feldmann: Nein wir sind kein Ausbildender Betrieb.


Emely: Ist ihnen der Kontakt zu ihren Gästen wichtig?

Herr Feldmann: Natürlich ich kenne viele schon sehr lange und freue mich, wenn sie in unser Lokal kommen. Alles, eine große Familie. Bei mir als Wirt können sie ihre Sorgen loswerden.


Emely: In der gesamten EU werden Maßnahmen zum Schutz gegen das Virus getroffen. Wie finden sie die in Deutschland getroffenen Maßnahmen, am Anfang als auch in der jetzigen Zeit?

Herr Feldmann: Wirtschaftlich gesehen ist es eine Katastrophe. Gesundheitlich gesehen sind viele gute Aspekte dabei. Für uns als Wirte ist es eine große Herausforderung durch diese Zeit zu kommen. Wobei ich manchmal nicht verstehe das ein Baumarkt öffnen darf, wo hunderte Menschen reinkönnen und die Gastronomie für 6 Wochen zubleiben muss. Die Vorsichtsmaßnahmen könnten wir auch erfüllen.


Emely: Bieten sie denn einen anderen Dienst an in dieser Zeit?

Herr Feldmann: Vermehrt außer Haus Service, vor allem jetzt in der Spargelzeit.


Emely: Haben sie denn auch eine Lösung, den Kontakt zu ihren Gästen weiterhin zu pflegen?

Herr Feldmann: Per WhatsApp, Soziale Medien und Telefongespräche. Mit dem Mobilen Kolpinghaus, natürlich mit den notwendigen Sicherheitsstandards, haben wir einige Gäste besucht.


Emely: Haben sie denn eigentlich Hilfe vom Staat bekommen?

Herr Feldmann: Hilfe ja, in Form von einer einmaligen Zahlung. Das deckt den Verlust aber bei weitem nicht.


Emely: Würden sie denn ohne diese Zahlung über die Runden komme?

Herr Feldmann: Ohne diese Hilfe wäre es kaum möglich, da von heute auf morgen der Verdienst komplett eingebrochen ist. Die monatliche Belastung läuft aber trotzdem weiter.


Emely: Wie ist es denn abgelaufen bzw. mussten sie sich irgendwo melden, um diese Zahlung zu bekommen?

Herr Feldmann: Man musste einen Antrag an die N Banken stellen.


Emely: War es einfach an das Geld heranzukommen bzw. diesen Antrag zu stellen?

Herr Feldmann: Das hat unser Steuerberater für uns gemacht, weil der Antrag sehr umfangreich war


Emely: Haben sie Informationen, ob es eine bestimmte Rangliste gibt, hinsichtlich wer zuerst diese Zahlung bekommt?

Herr Feldmann: Nach Eingang der Anträge


Emely: Wie lange hat es denn gedauert bis das Geld angekommen ist, also vom Antrag bis das Geld bei ihnen war?

Herr Feldmann: Es hat ungefähr zwei bis drei Wochen gedauert.


Emely: Habt ihr euch ein Konzept ausgedacht, um Geld einzubringen bzw. um wieder zu öffnen?

Herr Feldmann: Da wir offiziell eine Speise Gaststätte sind dürfen wir ab Montag wieder öffnen. Wir haben allerdings keine Speisekarte bzw. machen nur auf Vorbestellung. Wobei im Moment reserviert werden muss, mit Datenerfassung.


Emely: Welche Schutzmaßnahmen gibt der Staat vor, um am Montag wieder zu öffnen?

Herr Feldmann: Es gibt einen 17 seitigen Maßnahmen Katalog von der DEHOGA (Hotel u Gaststätte Verband) mit der Maske auf Abstands Regel, Hygiene Konzepte etc.. Das ist sehr aufwendig.


Emely: Sind diese Maßnahmen denn zu finanzieren?

Herr Feldmann: Das bekommt man hin. Das einzig schwierige ist dabei, dass jeden Tag Neuerungen dazukommen.

Ein Wirt ohne Gäste, der trotzdem seine positive Art nicht verliert. Damit habe ich nicht gerechnet! Außerdem hätte ich gedacht, dass Herr Feldmann nun viel mehr unter den Maßnahmen leidet, aber er macht das Beste daraus und das ist bewundernswert.


Klar, es ist im Moment schwierig zu kommunizieren, dennoch gibt es in der heutigen Zeit genügend Mittel die Entfernung zu überbrücken. So kommuniziert auch Herr Feldmann mit seinen Gästen, bei denen normalerweise das menschliche im Vordergrund steht. Ein Problem, welches der Wirt anspricht, dass es unfair ist, dass die Baumärkte aufmachen können aber die Gastronomie nicht. Die Gastronomie macht daher viel mehr Verlust als die Baumärkte. Auch wenn sie außer Haus Service anbieten, kann der Wirt die Verluste nur schwer kompensieren.

Ich bin der gleichen Meinung wie Herr Feldmann, hinsichtlich der Öffnung von Baumärkten und sie Schließung von der Gastronomie. Ich finde, man kann die Gäste in der Gastronomie viel besser nachvollziehen, man müsste mit einer Reservierung und Datenerfassung arbeiten. Natürlich auch mit Mundschutzpficht und Abstandhalten. Ich finde von Land zu Land kann es kleine Unterschiede geben, aber es soll nicht jedes Land und vor allem nicht in jedem Bundesland auf sich allein gestellt sein. Dies gilt vor allem auch für Betreiber von Geschäften, welches auch für die Gäste und Kunden nicht mehr nachvollziehbar ist. Ich finde Herr Feldmann wird zum größten Teil allein gelassen, er bekommt zwar Geld vom Staat trotzdem finde ich, dass der Staat zu wenig für die Gastronomie macht, wie zum Beispiel mal die Meinung der Betreiber der Gastronomie anhören und versuchen ihnen mehr Unterstützung zu geben.

Das Interview führte ich am 07.05.2020

Treede, Emely. 2020. Interview mit Herrn Feldmann.

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