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Das spanische Modell: Vorbild für die EU?

Updated: May 19, 2020

„In vier Phasen zurück zur Normalität“, so die Aussage des Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sanchez. Hört sich vielversprechend an – was hat es damit auf sich und ist die EU nach der Corona-Krise gestärkter als je zuvor? All das erfahrt Ihr in diesem Blog.


Ein Artikel von Vanessa Weseler, Klasse 10 des Gymnasium Papenburg


Zusammenfassung der Idee vom spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez

In vier Phasen zurück zur "Normalität": Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die Exit-Strategie für die Corona-Pandemie vorgestellt. Diese werde in Spanien rund acht Wochen dauern, in einigen Provinzen oder Inseln im besten Fall sechs Wochen. Ende Juni werde es in Spanien - und somit auch auf Mallorca - wieder eine gewisse Normalität geben.


Phase null (Vorbereitungsphase)

Spanien habe in den vergangenen Tagen bereits mit der Phase null begonnen, in der die weitere Lockerung vorbereitet werde. Dazu gehörten etwa die Spaziergänge mit Kindern, die seit vergangenem Sonntag möglich sind. Ab Samstag (2. Mai) würden auch für den Rest der Bevölkerung sportliche individuelle Aktivitäten im Freien sowie Spaziergänge erlaubt sein. Diese werden zeitlich und räumlich begrenzt sein. Am Montag (4.5.) beginnen auf Mallorca und den meisten spanischen Gebieten die übrigen Lockerungen der Phase null, während auf den vier genannten Inseln die Phase eins beginnt.

Phase eins (Anfangsphase)

Phase eins beginnt am 04.Mai auf vier Inseln (Formentera, El Hierro, La Gomera, La Graciosa) und in allen übrigen Provinzen bzw. auf allen übrigen Inseln am 11. Mai, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind. In dieser Phase werde man unter strengen Auflagen die Wiedereröffnung von Läden zulassen, aber nicht von Einkaufszentren. Bars und Restaurants könnten Außenbewirtungszonen in Betrieb nehmen, allerdings nur mit 30 Prozent der üblichen Belegung. In Hotels sei der Betrieb mit Ausnahme der Gemeinschaftszonen möglich. Es werde keine Maskenpflicht geben, ihre Verwendung werde aber dringend empfohlen. Familienbesuche sollen wieder erlaubt sein, wobei es aber Auflagen zum Schutz der Senioren geben werde.

Phase zwei (Mittelphase)

In Phase zwei können schließlich Bars und Restaurants auch Innenbereiche öffnen, allerdings nur mit einer Belegung von maximal 30 Prozent. Auch wenn der Schulbetrieb mit Präsenzunterricht erst mit dem neuen Schuljahr im September beginnen wird, können in dieser Phase einzelne Räume für Förderunterricht geöffnet werden. Kinos und Theater dürfen ebenfalls den Betrieb aufnehmen, jedoch nur ein Drittel der Plätze belegen. Kulturelle Events würden bis zu einer begrenzten Teilnehmerzahl erlaubt: bei Open-Air-Events mit bis zu 400 Personen (sofern es Sitzplätze gibt), in Innenräumen dürfen maximal 50 Personen an den Events teilnehmen.


Phase drei (Übergang zur neuen Normalität)

Phase drei ist dann die "neue Normalität". In dieser Phase darf der "Aktiv- und Natur-Tourismus" wieder aufgenommen werden. Die Strände öffnen "unter Bedingungen der Sicherheit und des Abstands", heißt es in einem am Dienstagabend (28.4.) veröffentlichten Dokument des Gesundheitsministeriums. Die Phase drei wird als Übergangsphase zur "neuen Normalität" verstanden. In dieser Phase gelten weiterhin Distanz-Regelungen und Beschränkungen für die Gästezahl in Lokalen. Statt eines Drittels dürften dann die Hälfte der üblichen Plätze belegt werden.

Neue Normalität (Zeit bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffs) Das normale Leben soll so weit wie möglich geöffnet werden. Empfehlungen zu Maskentragen in der Öffentlichkeit und Sicherheitsabstand bleiben bestehen, bis die Verfügbarkeit eines Impfstoffs oder eines wirksamen Medikaments solche Maßnahmen unnötig macht.



Problematisierung:

In Spanien galt anfangs sozusagen „Hausarrest“. Seit Mitte März durfte man nur noch in Ausnahmefällen und allein aus dem Haus - etwa um zur Arbeit zu fahren, den Hund auszuführen oder Einkäufe zu tätigen. Dann gab es Lockerungen, bei denen es feste Zeiten gab wann welche Altersgruppe aus dem Haus gehen durfte.



– Und jetzt spricht Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez schon davon, dass man wahrscheinlich in nur 8 Wochen ein relativ „Normalitätsreiches Leben“ haben wird.

Ziemlich fragwürdig oder nicht?


Ein guter Plan scheint seine Strategie zwar zu sein, dennoch ist ein so hoher Druck innerhalb der Bevölkerung in Spanien zu sehen. Viele Menschen sind verwirrt und wollen, dass die Regierung endlich erläutert, wann sie die strengen Ausgangsbeschränkungen lockern werden.


Meine eigene Bewertung:


Ich habe ehrlich gesagt sehr lange darüber überlegt, was ich zu der Exit-Strategie von Pedro Sanchez halten soll. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht an das „Normalitätreiche Leben“ innerhalb von acht Wochen glaube. Aber ich denke, dass es echt ein guter Plan ist.

Und mal davon Abgesehen, wird Einem beim längeren Nachdenken bewusst, dass Pedro Sanchez unter anderem auch auf den Zusammenhalt innerhalb Spaniens hofft. Er macht den Menschen deutlich, dass es auf sie alle ankommt. Jeder Einzelne ist wichtig um die Corona Krise zu überwinden, auch wenn die Wirtschaft sehr darunter leidet.

Quellen:

Mallorca Zeitung

SPIEGEL Politik

Frankfurter Rundschau



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