EU Zusammenhalt und Wirtschaft nach der Corona Krise gestärkter als je zuvor? Schwierige Frage und um genau die soll es in diesem Blog gehen!
Ein Artikel von Vanessa Weseler, Klasse 10 des Gymnasium Papenburg
Zusammenfassung der Idee vom spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez
Der spanische Regierungschef Pedro Sanchez hat vor einem Auseinanderfallen der EU als Folge der Krise gewarnt. Die EU wäre in Gefahr, wenn es keine Solidarität gebe. Dies sagte er im Parlament in Madrid. Somit fordert er unbedingtes Zusammenhalten und gegenseitige Unterstützung. Auch in seinem nächsten Zitat wird sein Anliegen deutlich: „Spanien hat den Höhepunkt dieser Notlage erreicht, seit einigen Tagen hat die Ansteckungskurve angefangen zu sinken. Wenn der Anstieg schwierig gewesen ist, wird der Abstieg nicht weniger schwierig sein, und er birgt auch neue Gefahren, die wir gemeinsam bewältigen müssen“. Klar, Solidarität wird hier ebenfalls deutlich. Aber gleichzeitig auch noch neue Gefahren. Gefahren, die man nicht immer alle vorhersehen kann. Und da kommen wir zum Problem.
Es ist unwahrscheinlich, dass in allen Gefahren jeder für jeden da sein kann. Ist doch klar oder?
Corona ist ein weltweit verteilter Virus, was bedeutet, dass auch weltweit Hilfe benötigt wird. Es werden Länder in manchen Situationen benachteiligt. Das geht nicht anders. Aber diese Länder merken sich das und das führt dann zum nächsten Problem:
Nehmen wir doch mal das Beispiel Italien. Italien hat Hilfe gebraucht. Und ja – Italien hat unter anderem auch Hilfe von den Deutschen bekommen – aber findet Ihr nicht, die Hilfe kam ein bisschen zu spät? Also viele Italiener denken so und sind darüber verärgert. Sie hofften vor allem auf den Zusammenhalt der EU, die man natürlich hier hinterfragen kann, wenn ausgerechnet China (außerhalb der EU) rechtzeitig reagiert hatte. Komisch, erst heißt es „weltweite Hilfe“ , aber wenn dann auch weltweit geholfen wird ist es auch wieder falsch und man spricht von „Zusammenhalt der EU“… naja, wie oben aufgeführt, kann eben nicht immer jeder für jeden da sein.
Die Frage, ob die EU nach der Krise gestärkter ist, ist meiner Meinung nach sehr schwer zu beantworten.
1.Wirtschaft
Gerade die Wirtschaft leidet unter den drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen.
Nun gab das Münchener Ifo-Institut (Institut für Wirtschaftsforschung) eine erschreckende Prognose zu den Auswirkungen der Coronakrise ab. Wie die dpa berichtete, kann laut dem Institut
- das Virus bis zu 729 Mrd. Euro kosten
- mehr als 1 Millionen Jobs in Deutschland kosten
- bis zu 1,8 Millionen sozialversicherungspflichtige Jobs könnten abgebaut werden
- mehr als 6 Millionen Menschen von Kurzarbeit betroffen sein
- Produktionsausfälle von Hunderten Mrd. Euro
- Kurzarbeit & Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellen lassen
- Staatshaushalt erheblich belasten
Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was an Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist. Statt eines leichten Wachstums wird die Wirtschaft demnach deutlich schrumpfen. Der Unterschied könnte je nach Szenario 7,2 – 20,6 Prozentpunkte betragen.
Dies ist nur auf Deutschland bezogen und in anderen Ländern wird es auf keinen Fall besser sein, sondern eher schlechter, was bedeutet, dass die Wirtschaft extrem unter der Krise leidet/ leiden wird.
2. Zusammenhalt
Auf der einen Art stärkt die Krise den Zusammenhalt. Jeder Einzelne weiß, dass er den Unterschied macht. Jeder schützt sich selbst, und jedem ist klar, dass er damit anderen hilft. Das macht ja den Zusammenhalt aus. Und das nicht nur in Spanien oder Deutschland. Sondern in allen Ländern. Es könnte somit also nicht nur zum stärkeren Zusammenhalt der EU, sondern auch zum stärkeren Zusammenhalt der Welt kommen.
Es gibt da aber auch ein Problem mit dem erwünschten Zusammenhalt, wie ich oben bei der Problematisierung schon aufgeführt habe. Dadurch, dass eben so viel Hilfe und Zusammenhalt benötigt wird, wird es auf jeden Fall dazu kommen, dass einige benachteiligt werden. Das gelangt dann in die Öffentlichkeit. So wie in Italien. Italiener haben in Videos, die man ganz einfach finden kann, ihre Enttäuschung geschildert und ziehen somit immer mehr Menschen auf ihre Seite, sodass es dann irgendwann heißt „die deutschen helfen nicht“. Ich weiß, Ihr denkt das wäre jetzt ziemlich übertrieben, aber genau zu solchen Problemen kommt es dann. Man kann eben nicht immer für jeden da sein.
Somit bin ich abschließend der Meinung, dass die Chance besteht, dass die EU Mitgliedsstaaten durch und nach der Krise besser zusammenhalten, auch wenn die Wirtschaft stark geschwächt wird.
Quellen:
SPIEGEL Politik
Frankfurter Rundschau
Ifo-Institut
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