Ich habe mich in den letzten Tagen über das Thema, ob es innerhalb Europas Konkurrenzkämpfe um Ressourcen gibt, belesen. Es ging hierbei um die momentane Situation in Sachen Virus. Das bedeutet das ich mich hier auf Ressourcen wie Masken, Impfstoffe, Beatmungsgeräte usw. beschränke. Zudem habe ich mir überlegt ob die Staaten Europas eine gemeinsame Pandemiewirtschaft/Medizinwirtschaft benötigen. In dem Folgendem Blog werde ich meine Ergebnisse und Meinung darlegen.
Ein Artikel von Simon H., Klasse 10 des Gymnasium Papenburg
Die Momentane Situation in Europa ist sehr komplex. Jeder versucht sein eigenes Ding zu machen und eine eigene Lösung zu finden. Klar ist, dass sich alle Staaten darin versuchen die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen. Durch Exportverbote und Grenzschließungen kommen einzelne Länder an die Grenze der Ressourcen. Es fehlen Beatmungsgeräte, um Menschen vor dem Tod zu retten und das nur weil viele Länder Ressourcen für sich brauchen. Es kommt teilweise soweit, dass man sich überlegen muss, wen man retten kann und wen man zum Sterben zurücklassen muss (Bsp. Italien). Länder wie Deutschland können helfen. Sowieso wird Deutschland in dieser Zeit zum Beispiel von der News York Times oder von dem britischem Wirtschaftsmagazin "The Economist" als standhaftestes Land beschrieben. Unsere Politiker haben sehr gut reagiert und haben zudem ein europaweit einzigartiges Hilfspaket erstellt. Es gibt aber auch wirtschaftlich unstabile Länder in der EU. Im Nachbarland Polen gibt es einen dermaßen großen Engpass, das Masken für bis zu 100 Euro verkauft wurden.
Doch was macht die EU jetzt? Zunächst steht…
…Europa für Zusammenhalt, Menschenrechte, Gleichstellung, Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit, Stabilität, Mobilität, Wachstum und Eindämmung von sozialer Ungerechtigkeit.
Dies sind die grundlegenden Werte für die Europa steht. Ich beziehe mich nun auf die Werte der Gleichstellung, des Zusammenhaltes, der Gerechtigkeit und der Stabilität. In der Zeit einer Pandemie gehören sie alle zusammen und sind voneinander abhängig. Diese vier Werte sind alle in meinem bisherigen Blog eingeflossen. Jedoch wurden sie nicht alle vernünftig verknüpft oder sie waren einzeln auf Länder beschränkt. Ein Beispiel für das Scheitern von Zusammenhalt, Stabilität und Gerechtigkeit ist Italien. Anfang März haben die Italiener das Katastrophenschutzverfahren beantragt. Das soll bewirken, dass die Zusammenarbeit zwischen der Union und den Mitgliedstaaten verstärkt und die Koordinierung erleichtert wird. Es kam jedoch keine einzige Rückmeldung eines EU-Staates.
Die Werte des Zusammenhaltens und der Stabilität wurden völlig außer Acht gelassen. Stabilität in dem Sinne, dass Italiens BIP gesunken ist und die Wirtschaft stark leidet. Doch nun wo die Pandemie deutlich zu spüren geworden ist, hat Europa viele Maßnahmen gegen das Virus ergriffen. Die EU stellt medizinische Ausrüstungen wie Beatmungsgeräte und Schutzmasken zur Verfügung. Dazu kommt, dass die EU 3 Milliarden Euro Soforthilfe für nationale Gesundheitssysteme ausgibt. Das gute hierbei ist, dass die wirtschaftlich schwächeren Länder, wie Litauen mehr bekommen als sie einzahlen (Statistik von 2017). Das bedeutet, das auch diese Mitgliedstaaten eine Chance haben für die Sicherheit ihrer Bürger und Bürgerinnen zu sorgen. Dadurch wird die Gerechtigkeit gesteigert und ein Konkurrenzkampf kann vermieden werden.
Gerechtigkeit (im egalitären Sinne) innerhalb der EU ist zu dieser Zeit wichtig ist. Zudem sollen 7,5 Milliarden Euro für Impfstoffe, Medikamente und Diagnostika zur weltweiten Bekämpfung des Coronavirus aufgebracht werden. Es werden 18 Forschungsprojekte und 151 Teams in ganz Europa finanziell unterstützt, um schnellst möglich einen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln. Man kann grundlegend sagen, dass Europa mittlerweile besser reagiert als zum Anfang der Epidemie. Trotzdem sind große Schäden durch das verspätete Handeln entstanden. Es gab einen unverhältnismäßigen Markt, wodurch es einen Konkurrenzkampf gab. Dieser war aber eher landesintern als europaweit, da die Grenzen geschlossen sind und es teils Exportverbote gibt.
Nun gibt es das Problem, das Unternehmen Angst vor den finanziellen Folgen haben und daher eine Absicherung vor der Pandemie wollen. So forderten Versicherer Mitte April einen Schutzschirm. Sie wollen finanziell von oberer Hand unterstützt werden.
Das würde bedeuten, dass Europa speziell für die nächste Zeit Finanzspritzen an Länder verteilt, welche diesen dann helfen würde die Unternehmen zu bezahlen und abzusichern. Dadurch könnte die Wirtschaft weitgehend reanimiert werden und der BIP der einzelnen Länder würde nicht mehr so stark sinken. Europa muss also viel zahlen. Zum Glück liegt das momentane Vermögen (welches investiert wird), Laut dem Haushaltsplan Europas, bei ca. 160 Milliarden Euro.
Würde man einzelne Prozente verschieben um den Schwerpunkt auf 1a und 3 zu legen, um somit mehr Geld in zurzeit wichtigere Dinge zu investieren kann man wieder mehr für eine Finanzielle Absicherung investieren. Man könnte sich später schneller von der Krise erholen. Denn zu 3 gehört auch das Katastrophenschatzprogramm welches finanziert werden muss, um Europaweiten Schutz zu versichern. Dazu gehören auch Flüchtlinge, welche in sogenannten Flüchtlingslagern leben müssen. Der Newsletter „Oberhellilche prelle“ hat ein Interview mit einer Flüchtlingshelferin aus einem dieser Lager in Griechenland gemacht. Sie sagt, dass es eine immense Angst gibt infiziert zu sein und wieder auf ein Schiff Richtung Herkunft muss. Denn auch vor Corona waren die Flüchtlingslager überfüllt.
Am besten wäre eine gemeinsame Pandemie-Wirtschaft. So würde man national und EU weit zusammen wichtige Schutzausrüstung und medizinische Güter produzieren, auch wenn sie gerade nicht auf dem Markt nachgefragt werden. Neben der gemeinsamen Pandemie-Wirtschaft sollte es auch eine gemeinsame Medizinwirtschaft geben. Diese ist schon zum Teil vorhanden, denn Europa hat 151 Corona-Forschungsteams, als genannte Maßnahme, finanziell unterstützt. Außerdem gibt es innerhalb der EU die Möglichkeit ein Hilfspaket anzufordern.
In diesem Hilfspaket gibt es folgende drei Elemente:
- vorsorgliche Kreditlinien des Eurorettungsschirms ESM von bis zu 240 Milliarden Euro, die besonders von der Pandemie betroffenen Staaten zugutekommen könnten;
- ein Garantiefonds für Unternehmenskredite der Europäischen Investitionsbank EIB, der 200 Milliarden Euro mobilisieren soll;
- das von der EU-Kommission vorgeschlagene Kurzarbeiter-Programm namens "Sure" um Umfang von 100 Milliarden Euro.
Jedoch geht es hier nur um das Finanzielle (also mehr um eine gemeinsame Pandemie Wirtschaft) und nicht wirklich um Medizinische Hilfe, wie die Versorgung mit Medikamenten. Besser wäre es Menschen mit Medizin versorgen zu können und an Brennpunkten Ärzte einzusetzen, welche dann von der EU bezahlt werden. Eine gut koordinierte Medizinwirtschaft bewirkt, dass es überall möglich ist Infizierte zu behandeln um diese dann so gut wie es geht zu behandeln und vor dem Tod zu bewahren. Außerdem würde es zu weniger Konkurrenzkämpfen um Masken, Beatmungsgeräte usw. kommen, da jedes Land das Nötige bekommen würde. Es wäre ein wichtiger Schritt nach vorne welcher würde Europa weiterhelfen.
Meine Meinung und mein Fazit zu dem verhaltenen Europa ist, dass die EU nun sehr gut handelt. Sie haben gute Wege gefunden, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Außerdem steht Europa in diesen Zeiten für Zusammenhalt und durch die Hilfspakete wird der Zusammenhalt deutlich, da man schwer betroffenen Mitgliederstaaten gut helfen kann. Die Kritik welche Europa bekommt, ist die, das Europa zu spät gehandelt hat und da stimme ich zu. Das Virus wurde am Anfang unterschätzt und selbst nach dem Hilferuf Italiens wurde erstmal nicht gehandelt. Dadurch sind Engpässe bei Masken und Beatmungsgeräten gekommen, wodurch es zu einer Art Konkurrenzkampf kam. Hätte man schneller reagiert würde es weniger Opfer geben und die Kurve der Infizierten wäre schon deutlicher gesunken. Nun gibt es mehr Infizierte und man muss noch strengere Maßnahmen treffen, welche hätten vermeidet werden können.
Da man in einer Pandemiewirtschaft als Alternative stetig Geld für medizinische Güter, die man unter Umständen brauchen könnte, ausgibt stößt dies auf Kritik. Letztlich erinnert dies nämlich an die Zentralverwaltungswirtschaft: Dort übernimmt der Staat oder eine staatliche zentrale Behörde die Planung von und Produktion. Das kommt der Pandemiewirtschaft sehr nahe. Man würde dadurch nicht Flexibel und der Nachfrage entsprechend handeln, da die Produktion oft nicht der Nachfrage entspricht. So kann es trotzdem zu Planungsfehlern, zu Versorgungslücken, zu geringer Produktivität, zu Verschwendung oder zu viel Bürokratie führen. Dies sind alles typische Folgen der Zentralverwaltungswirtschaft. Jedoch denke ich, dass man in außergewöhnlichen Zeiten wie dieser auch zu solchen Maßnahmen greifen sollte, um die Versorgung sicherzustellen. Genauso auch in der Zukunft. Natürlich kann man Minus einfahren aber durch eine Fokussierung auf Hilfsmitteln können gleichzeitig Menschenleben gerettet werden.
Seht ihr das genauso wie ich?
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