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Wenn Flugzeuge am Boden bleiben und Fließbänder stillstehen

Updated: May 18, 2020

-Pandemie als Wendepunkt der Klimapolitk-


Seit Wochen beeinträchtigt Covid-19 nun schon unsere Gesellschaft und in dieser Zeit ist den Menschen immer mehr bewusst geworden, dass das Coronavirus eine Krise hervorgerufen hat, die noch lange nach abklingen der Pandemie unser wirtschaftliches, soziales und politisches System gravierend beeinflussen wird. Denn es lassen sich bereits die ersten Auswirkungen der Corona-Krise erahnen.

So zieren neben den Berichten über die bevorstehende Rezession des Konjunkturzyklusses von sowohl EU-Staaten als auch von Drittstaaten auch immer wieder Aussagen über die positiven Auswirkungen der Pandemie auf die Umwelt die Schlagzeilen. Und auf den ersten Blick scheint man damit auch recht zu haben. Denn solange Flugzeuge am Boden bleiben und der Verkehr zurückgeht, sinkt z.B. auch die Abgasbelastung.

Ein Artikel von Annika S., Klasse 10 des Gymnasium Papenburg

Doch was bedeutet die Corona Krise für den Klimaschutz wirklich?


Hierbei spalten sich die Gemüter. Die einen sehen in der Pandemie eine riesige Chance

für den Klimaschutz, die anderen wollen in Bezug auf diesen zunächst zurücktreten.


Gefahr

Die Corona-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung getroffenen Maßnahmen stürzen die Wirtschaft in eine schwere Rezession. Insbesondere in einigen konsumnahen Dienstleistungsbranchen hat sie dazu geführt, dass die Wirtschaftstätigkeit weitgehend eingestellt wurde. Dies stellt die Unternehmen nun vor eine große Herausforderung. Zwar helfen die von der Europäischen Union getroffenen Hilfsmaßnahmen, wie z.B. die Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronakrise den Unternehmen, aber dennoch scheint eine zeitnahe Erholung der Wirtschaft recht unwahrscheinlich.


Deshalb fordern nun Lobbyverbände und Industrievertreter den European Green Deal zunächst auf Eis zu legen. Denn dieser sei auch schon vor Covid-19 für Wirtschaft eine enorme Herausforderung gewesen und für Unternehmen von der Autoindustrie bis Plastikbranche unmöglich zu finanzieren.



Chance

Für Klimaforscher und -Aktivisten ist die momentane Situation eindeutig. Laut ihnen birgt die Corona-Krise eine Chance. Sie demonstrieren auch jetzt noch und fordern die Regierung dazu auf, sich ihren Umgang mit der Pandemie zum Vorbild für die Bekämpfung des Klimawandels zu nehmen.


Denn ihrer Meinung nach muss beachtet werden, dass die Auswirkung der Pandemie auf unsere Umwelt nur ein positiver Nebeneffekt der drastischen Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Corona-Krise ist und diese Maßnahmen keineswegs auch nur mit dem Hintergedanken des Klimaschutzes getroffen wurden. Und dies sei ein großer Unterschied. Wenn nämlich durch Covid-19 die Klimakrise in den Hintergrund gerückt bzw. fast schon ignoriert wird, ist dies nichts weiter als eine kurze Verschnaufpause unserer Umwelt. Und genau den Unterschied erkennen z.B. auch Aktivisten von Fridays for Future. Für sie ist der Klimaschutz noch immer ein aktuelles Thema, welches sich nicht einfach beiseite schieben lässt. Deshalb fordern sie die Regierung dazu auf die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, damit wir nicht von einer Krise zur anderen stolpern.


Nun es kann keine Lösung sein die Fabriken, Transportwege, Flughäfen etc. weiterhin stillzulegen, um den Klimaschutz zu gewährleisten. Jedoch wäre es auch unverantwortlich gegenüber den folgenden Generationen unsere Klimaziele bzw. unseren Klimaschutz zu vernachlässigen. Denn allein die Tatsache, dass aufgrund des Corona Lockdowns zum ersten Mal seit dreißig Jahren die Spitzen der rund 200 Kilometer entfernten Berge im Himalaya für die Bevölkerung der Stadt Jalandhar sichtbar ist, zeigt uns, dass der Umweltschutz in den letzten Jahrzehnten nicht genug beachtet wurde.

Doch sind die Ziele der Ökonomie und der Ökologie vereinbar?

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht die Coronakrise als unsere Chance, unsere Volkswirtschaften anders zu gestalten und sie widerstandsfähiger zu machen und zugleich die Welt zu schützen.

Für sie könnten sich Ökologie und Ökonomie durchaus ergänzen. So appellierte sie an die EU-Staaten angesichts der Bewältigung der Corona-Kosten, den Kilmaschutz nicht hintenan zu stellen und an den European Green Deal festzuhalten. Denn jetzt wo Milliarden in Unternehmen investiert werden könne man auch an der Klimafreundlichkeit arbeiten.

Und genau damit hat sie meiner Meinung nach recht. Natürlich kann ich auch die Unternehmen verstehen, die sich aufgrund des European Green-Deals und der Corona-Pandemie vor enorme Herausforderungen gestellt sehen. Doch muss beachtet werden, dass der Klimawandel und das Artensterben nicht aufhören, nur weil eine weitere Krise hinzukommt.

Quellen:

https://csr-news.net/news/2020/04/24/corona-krise-als-moegliche-chance-fuer-den-klimaschutz/


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